Wo versteckt sich Nachhaltigkeit auf der BioFach? – Unsere Impressionen

Selbst Bio-Betriebe setzen Nachhaltigkeit nur zögerlich um. Dieser Eindruck jedenfalls bleibt nach unser diesjährigen aktiven Beteiligung an der BioFach 2018, der weltgrößten Bio- und Naturprodukt-Messe. Nur selten wird das Thema in den Vordergrund gerückt. Leicht entsteht der Eindruck, als würde sich die Branche auf ihrem Vorsprung ausruhen. Umso wichtiger bleibt die Beteiligung der GfaW an der renommierten Ausstellung, insbesondere mit unserem Nachhaltigkeitsstandard CSE.
Immerhin widmet der Kongresspartner der BioFach der Nachhaltigkeit mittlerweile eine eigene Veranstaltungssparte. Grund genug für die GfaW, dort die „Förderung nachhaltiger Kaufentscheidungen“ im Rahmen einer eigenen Diskussionsveranstaltung in den Fokus zu rücken.
Denn, wie sich zeigte, überschätzen Verbraucher gemeinhin ihr Konsumverhalten hinsichtlich „bio“ und Nachhaltigkeit. Fazit: Die Kennzeichnung nachhaltiger Unternehmen und Produkte ist ein Gebot der Zeit, das nicht nur den Wirtschaftsakteuren allein obliegt.
Mit Expertise und klaren Forderungen setzte sich das Podium deutlich für eine staatliche Unterstützung von Nachhaltigkeitsleistungen ein. Vielen Dank unseren fachkundigen ReferentInnen Cornelia Dressler (BNN), Hannah Danner (TU München), Sebastian Götte (Markt- und Sozialforschungsinstituts aproxima), Silva Imken (Börlind GmbH) und Dr. Katharina Reuter (UnternehmensGrün).
Dass die GfaW auch mit einem weiteren Schwerpunktthema noch nicht abschließen kann, wurde beim Messerundgang deutlich: Bunte Verpackungen mit teilweise übertriebenem Materialaufwand fallen auf. Es scheint, als möchte die Branche dringend mit den konventionellen Herstellern mithalten. Wo bleibt das vielbeschworene Vertrauen der „Grünen“, dass sich qualitativ hochwertige Produkte herumsprechen und durchsetzen? Wir bleiben dran.
Doch unser Rundblick auf der BioFach förderte auch Schätze zutage: Unternehmen, die Nachhaltigkeit verstehen und in ihre Geschäftspraktiken integrieren. Einige verstecken ihre Nachhaltigkeitsberichte noch in den Schubladen, denn wer möchte schon auf einer Messe oder auch zu Hause lange Berichte lesen? Wir möchten all diese Gutwilligen unterstützen: „Wenn Du Gutes tust, dann rede darüber. Aber in wenigen Worten. Ein Siegel kann ausreichen“.
Am Stand der GfaW selbst, den wir traditionell mit unseren Partnern der Zertifizierungsstelle EcoControl teilen, informierte sich eine steigende Zahl Interessierter über die unterschiedlichen Standards. Angezogen von den ausgestellten Produkten unserer CSE-zertifizierten Pionierunternehmen fand insbesondere unsere neue, mysteriöse „Black-Box“ deutliches Interesse: Hier konnten Besucher Produktproben erfühlen und zum Mitnehmen auswählen. Ein etwas anderes Messeerlebnis für viele glückliche Standgäste.
Vielen Dank an alle Helfer, die dieses Jahr dabei waren. Danke an alle Partner und Kunden für die enge und gute Zusammenarbeit. Vielen Dank an die Referenten für die vielseitige Podiumsdiskussion.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – spätestens im nächsten Jahr.

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