Unsere Erfahrung bestätigt jedes Jahr aufs neue: Es gibt nichts, das so wertvoll ist, wie der persönliche Austausch mit Praktikern und Nachhaltigkeitspionieren. Auch in diesem Jahr trafen sich die Teilnehmer der AG „Lebendige Nachhaltigkeit“ im anthroposophischen Zentrum in Kassel, um Wichtiges rund um den Standard für Nachhaltigkeit – CSE – zu besprechen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand das Treffen in kleinerer Runde als geplant statt. Dafür wurde die Veranstaltung aufgezeichnet und die Aufnahme steht allen CSE-Unternehmen zu Verfügung.
Das diesjährige Arbeitsgruppentreffen stellte insbesondere die Themen Klimaneutralität und ethisches Finanzwesen in den Fokus.
Letzteres ist bereits im allerersten CSE-Standard aus dem Jahr 2011 fest verankert. Da sich jedoch momentan sehr viel in diesem Bereich bewegt, sollen nun weitere Details Einzug in den Standard halten. Marcel Heyken von CP-Consultingpartner gab hierzu einen Überblick über die jüngsten Geschehnisse aus dem Finanzsektor sowie die gelebte Praxis in Finanzinstituten. Im Anschluss ergab sich ein Gespräch über die Möglichkeiten und Grenzen einer Implementierung von weiteren Kriterien aus dem Bereich ethisches Finanzwesen in den Standard.
Auch Klimaneutralität hält zunehmend Einzug in die Alltagspraxis von Unternehmen. Was Klimaneutralität genau bedeutet und inwiefern es sich hier auch um ein „Freikaufen“ handeln kann, war in diesem Jahr detailliert zu klären. Hierzu gab Inka Sachse von soil&more wertvollen Input zum Thema Emissionsmessung und -Reduktion der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. Da viele nach CSE-Standard geprüfte Unternehmen landwirtschaftliche Ressourcen verarbeiten, bestehen hier große Reduktionspotentiale. Aber auch unternehmensbezogene Emissionen müssen reduziert oder kompensiert werden. Das Thema wurde durch die AG-Teilnehmer sehr genau erläutert und ein Vorschlag für den Nachhaltigkeitsstandard CSE erarbeitet.
Der Begriff „klimaneutrales Unternehmen“ ist ab sofort im Standard exakt definiert, ferner auch der Umgang eines CSE-Unternehmens mit Emissionen.
Wie gewohnt gab es auch Raum für den offenen Erfahrungsaustausch . Zudem wurde auch die aktuelle Software CSE-STAR besprochen, welche das Erheben, Messen und Bewerten der Nachhaltigkeit digital ermöglicht und das CSE-Audit vereinfacht. Alle Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit der Digitalisierung und den damit einhergehenden Erleichterungen im Nachhaltigkeitsmanagement.
Trotz der schwierigen Bedingungen war das Arbeitsgruppentreffen wie gewohnt fruchtbar. Die Diskussionen und Beiträge haben dazu beigetragen, dass der CSE-Standard topaktuell und gleichzeitig praxistauglich anwendbar ist. Im Nächsten Jahr findet die AG wieder im Frühjahr statt.